14-Jähriger wurde im Salzburger Mirabellgarten beraubt, malträtiert und gedemütigt: Junge Bande verurteilt

Wegen brutaler wie verstörender Gewalthandlungen gegen einen 14-jährigen Schüler saßen am Donnerstag fünf Burschen, alle 15 und 16 Jahre alt, und ein jetzt 22-Jähriger vor einem Salzburger Jugendschöffensenat (Vorsitz: Richter Thomas Tovilo-Moik). Das junge Sextett erhielt fast durchwegs Freiheitsstrafen, und zwar zwischen zwei Monaten bedingter Haft und 18 Monaten teilbedingter Haft; einer von ihnen kam mit einem Schuldspruch unter Vorbehalt einer Strafe davon. Nicht rechtskräftig.

Laut Staatsanwältin Karin Sperling hatten zwei der bereits polizeibekannten Angeklagten - drei Österreicher, ein Serbe, ein Rumäne, ein Nordmazedonier - am 30. September 2023 das spätere Opfer, einen Einheimischen, unter einem Vorwand in den Salzburger Mirabellgarten gelockt. Dort warteten die vier anderen Angeklagten bereits auf den Schüler. Einer der Burschen entriss dem 14-Jährigen dessen Halskette; drei der Jugendlichen schlugen dem Opfer wiederholt ins Gesicht, ein Angeklagter, laut Staatsanwältin der Haupttäter, habe sich den Ermittlungen zufolge eine Kette um die Hand gewickelt und dem Schüler einen wuchtigen Faustschlag versetzt, wodurch dieser einen Teil eines Eckzahns verlor.

In der Folge soll einer aus der Bande eine Eisenstange geschnappt und dem Opfer damit mit dem Erschlagen gedroht haben; dem 14-Jährigen (Opferanwalt: Marco Gugg/RA-Kanzlei Jelinek) wurde dann noch das Handy geraubt und - extrem verstörend -: Zwei Burschen zwangen das Opfer auch noch, ihnen die Schuhe zu küssen. Dem nicht genug, versetzte ein Bursch dem Schüler schließlich einen Kniestoß, wodurch dieser auch einen verschobenen und somit operativ zu versorgenden Nasenbeinbruch erlitt.

Vor dem Jugendschöffensenat zeigten sich die Angeklagten - ihnen wird schwerer Raub und Nötigung, teils als unmittelbare Täter und teils als Beitragstäter, angelastet - nur teilweise geständig. Sie bestritten etwa mit Nachdruck, dass eine Eisenstange im Spiel gewesen sei. Angebliches Motiv für die Gewalttaten: Das Opfer soll einen der Angeklagten sowie einen anderen Burschen in Chats rassistisch beleidigt haben.

sn

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