Opfer nach Attacke mit Radmutternschlüssel auf einem Ohr taub - Türsteher in Salzburg vor Gericht

Ein 32-jähriger, inzwischen ehemaliger Türsteher eines Nachtclubs in Salzburg sah sich am Dienstag vor einem Schöffensenat (Vorsitz: Richter Thomas Tovilo-Moik) mit dem Vorwurf der absichtlichen schweren Körperverletzung konfrontiert.

Laut Staatsanwalt Jürgen Wiener hatte der Bosnier mit athletischer Statur bereits in einer Juninacht 2022 einem kroatischen Nachtclubgast (31) im Streit mit einem Radmutternschlüssel wuchtig auf den rechten Bereich des Hinterkopfs geschlagen. Das Opfer erlitt eine Schädelfraktur, einhergehend mit einem vorübergehend massiv gestörten Gleichgewichtsempfinden und einer bleibenden hochgradigen Hörschädigung: "Mein Mandant hat seit Dezember ein Hörimplantat, auf der rechten Seite hat er praktisch kein Gehör mehr, auf der linken Seite ist er zu 48 Prozent schwerhörig. Durch die Tat erlitt er massive Dauerfolgen", so Anwältin Anna Blumauer (RA-Kanzlei Jelinek).

 

Der angeklagte Bosnier, bereits drei Mal wegen Körperverletzungen in seiner Türsteherfunktion verurteilt, bestritt die Attacke energisch: "Ich habe damals mit dem Radmutternschlüssel gar nicht zugeschlagen - das war jemand anderer."

Im übrigen saß das Opfer selbst auch auf der Anklagebank: Der 31-jährige Kroate holte damals nach zuvor schon heftigem Streit den Radmutternschlüssel nämlich aus seinem Auto, um damit - laut Staatsanwalt - den Türsteher zu verletzen. Ein Schlag des Kroaten sei jedoch abgewehrt worden, worauf sich der Bosnier das Werkzeug geschnappt und seinerseits zugeschlagen habe. - Prozess vertagt.

sn

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