Salzburg-„Ausflug“ mit Drogen

Polizei entdeckte im Auto von fünf Vietnamesen das gefährliche Crystal Meth

SALZBURG. „Komm, wir machen einen Ausflug nach Salzburg!“Mit diesen Worten habe ihn ein in Tschechien lebender vietnamesischer Landsmann (38) zu einer Autofahrt eingeladen, versicherte am Donnerstag ein 61-jähriger in Norwegen lebender gebürtiger Vietnamese einem Salzburger Schöffengericht (Vorsitz: Richterin Daniela Schneider). Da er gern reise, sei er mitgefahren. Keinesfalls habe er gewusst, dass unter dem Schiebedach des Autos ein Kilogramm Metamphetamin, in der Drogenszene als Crystal Meth bekannt, verborgen war. Die Polizei, auf deren Ermittlungen die Anklage fußte, sah das ganz anders: Als man die insgesamt fünf Vietnamesen, darunter eine 23-jährige Frau, am 9. Juni bei der Übergabe der Droge an einen verdeckten Ermittler in Wals- Himmelreich verhaftete, habe man einer von Tschechien aus operierenden kriminellen Vereinigung das Handwerk gelegt. Der 38-jährige Angeklagte, der in Tschechien mit Textilien handelt, bekannte sich auch schuldig. Er habe bloß nicht gewusst, dass die gefährliche Droge – ihre zerstörerische Wirkung ist massiv – einen Reinheitsgrad von 77% hatte. Sein Verteidiger RA Kurt Jelinek meinte allerdings, sein Mandant habe sich aufgrund der „Tatprovokation“durch den verdeckten Ermittler einen Milderungsgrund verdient. Ein 30-jähriger Mitangeklagter bekannte sich ebenfalls schuldig. Anders ein 25-jähriger Beschuldigter, der unwissend lediglich als Taxifahrer angeheuert worden sein wollte, und die mitangeklagte 23-jährige Frau. Für sie führte Verteidiger RA Leopold Hirsch ins Treffen, sie habe bloß an ein Textilgeschäft geglaubt und sich den Männern untergeordnet. Die Strafdrohung reichte bis zu 15 Jahren. Vertagt auf 4. September.

 

Quelle: sn.at
Bild: Unsplash

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